Szene-News

Erstes no!pop : mag. in gedruckter Form

Magazin für Grenzmusik und Gegenkultur, so lautet der Untertitel des ersten no!pop : mags. Mit dabei auch einige Bands aus Osnabrück und Umgebung. Macher Eike Stolzenburg stellt das Projekt vor und berichtet über den Antrieb, in Zeiten digitaler Medien ein 56-seitiges schwarz-weiß-DIY-Fanzine zusammenzutackern.

Stay rude – STAY PUNK!

Von der Unmöglichkeit, den Antrieb des Fanzinemachens zu erklären!

| Text und Bild: Eike Stolzenburg

„Fanzines […] sind Produkte kultureller Praktiken aus juvenilen Szenen, selbstgestaltete und selbstvertriebene Medien (zumeist Druckerzeugnisse, seltene Kassetten, CDs oder Online-Dokumente), die innerhalb von Szenekontexten entstehen und innerhalb von Szenen zirkulieren, sich dabei als nicht-kommerziell begreifen und eine Form der szeneinternen Kommunikation sind.“

Almut Sülzle – Szenen, Artefakte und Inszenierungen, Springer-Verlag 2017

Zu erklären, warum jemand (damit meine ich auch mich) ein Fanzine herausgibt, gestaltet sich schwierig. Trotzdem soll es an dieser Stelle einen kurzen Erklärungsversuch geben. „Von der Szene für die Szene“ und „Machen, einfach machen“ sind zweifelsfrei zwei tragende Säulen, auf denen Fanziner*innen die Gestaltung ihres Heftes aufbauen. Die Freude, etwas Selbsterschaffendes in den Händen zu halten, das Zine zu versenden, Reaktionen zu erhalten – gern auch Zuspruch – bilden weitere stabile Pfeiler.

no!pop ist jedoch auch aus anderen Beweggründen entstanden, nämlich aus der Trägheit des Osnabrücker Undergrounds, den Stift in die Hand zu nehmen. Quengeln, dass man mal was machen müsste, ist sicher einfach. Die- / derjenige zu sein, die / der dann die Initiative ergreift, schon schwieriger.

Ich hatte Bock drauf und nach gründlicher Recherche, wie aufwendig die Gestaltung eines Fanzines werden könnte und wie hoch die Gefahr ist, dass die Grafik- und Layoutanforderungen meine bescheidenen Fähigkeiten übersteigen, habe ich mich ans Werk gemacht.

Nun existiert sie, die erste Ausgabe des no!pop : mag . mags. 100% DIY, 100% mit viel Herz und 100% ohne Anspruch auf Perfektionismus. Das Licht der Welt hat sie nach etwa drei Monaten Schaffenszeit um den 14. November 2021 erblickt. #02 soll je nach Aufwand ein Frühlings- oder Sommerkind 2022 werden.

no!pop soll vor allem (aber natürlich nicht ausschließlich) den Bands und Kulturschaffenden im Raum Osnabrück, Münster, Bielefeld und in den umliegenden ländlichen Orten eine Plattform bieten.

no!pop ist offen, divers, sozial, kann auch politisch sein und möchte einen sicheren Raum bieten. Selbstverständlich keinen Platz hat no!pop für: Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Homophobie, Sexismus und Faschismus. Sofern etwas fehlt, einfach nach eigenem Geschmack ergänzen.

Für die #01 von no!pop habe ich unter anderem Intis mit den Burger Weekends, Saint Nudes, Olli von HomesickMusick und vielen anderen geführt. Reviews, Kolumnen und ein bisschen Werbung runden das Ganze auf 56 Seiten ab.


Wir zelebrieren den Abriss! no pop – no mainstream! Nur das Beste aus der alternativen Musiklandschaft

… lautet die Selbstbeschreibung des Radiomagazins no!pop : magazin für grenzmusik. Darin widmet sich der Meller Eike Stolzenburg regelmäßig vor allem dem Punk in all seinen Spielarten. Mit dabei stets auch Bands und Künstler*innen aus dem Raum Osnabrück, Bielefeld, Münster. Am 6. Februar lief bereits die 60. Folge des Magazins. Zu Hören in der Regel auf OS-Radio oder im Stream auf www.punkrockers-radio.de.

Neue Termine findet Ihr hier.
Bisherige no!pop-Folgen hört Ihr hier.


no!pop : mag – Jetzt auch schriftlich!

Stolzenburgs 56 Seiten starkes Fanzine-Debut kommt im handlichen DIN A5 Format, enthält Interviews und Reviews. Mit dabei unter anderem BURGER WEEKENDS (Pop Punk, Osnabrück), SHITTY LIFE (Chitarrino Power Punk, Parma), FEACES CHRIST (Death Metal Punk, Regensburg), E-ALDI (Elektro-Punk, Kirchlengern), WILD SANDALS (Surf-Punk, Westerkappeln), BUNKERMARIE (Deutschpunk, Minden), NEON BONE (Pop Punk, Münster), GREAT ESCAPES (Emo Punk, Münster), SAINT NUDES (Deutschpunk, Osnabrück).

Für schlappe 99 Cent gibts das Zine hier.
Eike Stolzenburg

Als 68er Jahrgang begann meine Punksozialisierung Mitte der 80er in den feuchten Gewölben des Osnabrücker Ostbunkers, wo ich bei Auftritten von SNFU, Äni(x)Väx und R.A.F.Gier auf dem glitschigen Boden hin- und herwogte und -pogte. Getreu dem Motto „Never too old to be Punk“ bin ich immer noch dabei und aktiver denn je.