Interviews

Frischer Wind bei Privacy

Ein personeller Wechsel bei den Osnabrücker Alternative-Rockern von Privacy bringt unter anderem neue Songs mit sich. Band und der neue Basser “Pätio” im Doppel-Interview.

| Text: Dana Heuving, Bild: Privacy / Lisanne Post

Oszillator: Wer seid ihr und was macht ihr?
Privacy: Wir sind die vierköpfige Band Privacy aus Osnabrück. Uns gibt es im Kern schon recht lange, müsste so seit 2014 sein. Allerdings hatten wir seitdem einiges an personellen Veränderungen. Von der ursprünglichen Besetzung ist eigentlich nur noch Christopher übrig. Phillip ist aber auch schon verdammt lange mit dabei. Wir sagen immer, dass wir uns in einem Spagat aus melancholischem Alternative-Rock und kraftvollem Pop-Rock befinden, irgendwo so zwischen Jimmy Eat World und Biffy Clyro. Aber auch solche Bands wie Boyce Avenue haben Einfluss auf unsere Musik und das hört man sicherlich auch.

Oszillator: Warum gab es so viele Wechsel in der Besetzung?
Privacy: Unser ehemaliger Bassist Nico zum Beispiel hat die Band leider aus persönlichen Gründen verlassen. So schade das auch ist, aber manchmal verschieben sich eben die Prioritäten im Leben ein wenig und dann ist das sicherlich der einzig logische Schritt. Wir sind aber immer noch gut befreundet, es gibt also kein „böses Blut“ oder dergleichen, ganz im Gegenteil.

Oszillator: Wer ist euer neuer Mann am Bass, wie seid ihr auf ihn gestoßen?
Privacy: Unser neues Bandmitglied ist Patrick „Pätio“ Ehrenbrink. Pätio ist für uns kein Unbekannter und schon lange Bestandteil unseres Freundeskreises. Das macht natürlich auch so einen Findungsprozess durch eine Neubesetzung deutlich einfacher, wenn man die Person schon kennt. Pätio hat uns schon ein paar Mal mit guten Songideen unterstützt. Als wir von Nico erfahren haben, dass er aufhören will, war es für uns relativ schnell klar, dass wir auf Pätio zugehen, zumal wir wussten, dass er derzeit ohne Band ist.

Oszillator: Bringt ihr demnächst etwas Neues heraus?
Privacy: Wir haben vor kurzem unsere neue Single „Inner Child“ herausgebracht. Da hat Pätio auch schon mitgewirkt. Jetzt drehen wir im nächsten Monat das Musikvideo dazu. Für uns super aufregend, weil wir das vorher auch noch nicht gemacht haben. Wir sind schon sehr gespannt, wie das alles so wird und freuen uns total auf das Feedback der Leute. Außerdem wollen wir in der nächsten Zeit einiges an neuen Songs veröffentlichen, dazu gibt es bereits detaillierte Planungen.

Oszillator: Wie würdet ihr euch in drei Worten beschreiben?
Privacy: Bekloppt, Authentisch, Offen.


Band: Privacy
Herkunft: Osnabrück
Genre: Alternative Rock
Besetzung: Phillip Neitzel, Jannik Tönsing, Patrick Ehrenbrink, Christopher Hillebrandt
Letztes Release: Inner Child (23.12.2021)
Label: suchen noch
Webseite: www.privacy-band.de
Der Neue am Bass bei Privacy: Patrick “Pätio” Ehrenbrink

„Für mich war sofort klar, dass ich sie nicht im Stich lassen will“

Privacy-Bassist Pätio im Interview.

| Text: Dana Heuving, Bild: Privacy / Lisanne Post

Oszillator: Wie kommst du zum Bass? Seit wann spielst du dieses Instrument?
Pätio: Ich habe früher schon immer mal wieder ein bisschen den Bass in der Hand gehabt. Vorwiegend zum Komponieren bzw. Schreiben von Songs. Nach ein paar Testproben mit den Jungs von Privacy habe ich mich dazu entschieden, auch aktiv in der Band dem Tiefsaiter Leben einzuhauchen.

Oszillator: Hast du ein Vorbild?
Pätio: Es passt vielleicht nicht so gut zu der aktuellen Musikrichtung, die wir machen, aber James “Jim” Root von Slipknot. Slipknot hat mich damals, als ich jung war, zum Rock/Metal gebracht, ebenfalls zum Gitarre spielen. Ich habe seit ein paar Jahren sein Signature Gitarren-Model.

Oszillator: Spielst du noch weitere Instrumente?
Pätio: Primär spiele ich seit knapp 10 Jahren Gitarre.

Oszillator: Spielst du noch bei weiteren Bands? Sind diese im gleichen Genre verankert?
Pätio: Nein. Allerdings habe ich vor Privacy in einer anderen Band gespielt. Nach deren Auflösung ist es ein wunderbares Gefühl, wieder mit anderen Menschen Musik zu machen.

Oszillator: Wie war dein Einstieg bei Privacy? Musstest du dich anpassen und zurücknehmen oder konntest du direkt eigene Ideen einbringen?
Pätio: Ich kenne die Jungs von Privacy schon eine ganze Weile. Phillip, der Sänger, und ich arbeiten in derselben Firma. Musikalisch hatte ich das erste Mal Kontakt, als ich für die Band einen Song (PTO) geschrieben habe, der sich bis heute in unserer Setlist befindet. Nachdem Nico, der ehemalige Bassist, aus persönlichen Gründen seinen Ausstieg verkündet hatte, haben die Jungs mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte am Bass zu unterstützen. Für mich war sofort klar, dass ich sie nicht im Stich lassen will und natürlich am Bass aushelfen werde. Die Anfänge waren ein bisschen holprig, da wir aus den unterschiedlichsten Gründen keine Zeit für gemeinsame Proben finden konnten. Mittlerweile haben wir uns gut eingegroovt und ich freue mich, Teil der Band zu sein.

Oszillator: Was würdest du jungen Bassist*innen für einen Rat mitgeben?
Pätio: Egal, welches Instrument ihr spielt oder spielen wollt, ihr braucht Geduld und die Motivation zu üben. Bleibt am Ball, dann wird aus euch eine guter Musikerin. Sollte es mal an der Motivation scheitern, sucht euch Menschen, mit denen ihr gemeinsam Musik macht. Als Team bzw. Band Musik zu machen, bringt eine Menge für den eigenen Lernerfolg. Davon mal ganz abgesehen, ist es eine Möglichkeit, gute Freunde zu finden.