Am 08. Dezember 2022 fand im Blue Note in Osnabrück das Finale des Jungen Deutschen Jazzpreises 2022 statt. Schlagzeugerin Lisa Wilhelm wurde mit dem Solist*innenpreis ausgezeichnet, der Ensemblepreis ging an Bluff.
| Text und Bilder: Anna Suzuki
Viele Menschen fanden sich am 08. Dezember 2022 im Blue Note in Osnabrück zusammen um den drei Bands zu lauschen, die es in die diesjährige Finalrunde des Jungen Deutschen Jazzpreises geschafft haben. Mit dem Jungen Deutschen Jazzpreis Osnabrück schreibt das Institut für Musik der Hochschule Osnabrück (IfM) in diesem Jahr bereits zum achten Mal den Wettbewerb für den Nachwuchs der Jazz-Szene aus. Gesponsert wird der in Preis von der Felicitas und Werner Egerland Stiftung.
Welche der drei jungen Jazzbands am Ende des Abends den mit 3.000 Euro dotierten Ensemblepreis sowie den mit 1.000 Euro dotierten Solist*innenpreis mit nach Hause nehmen durfte, entschied eine Fachjury bestehend aus Hochkarätern der internationalen Jazzszene – ohne Zweifel Juroren, die die Künstler*innen fair zu beurteilen wissen.
Junger Deutscher Jazzpreis 2022 – Die Jury: Claudia Hartmann – NDR Jazzredaktion Anton Berthold – Berthold Records Bremen Joost Lijbaart – Drummer und Bandleader aus Amsterdam Frank Wingold – Prof. für Jazzgitarre am IfM der Hochschule Osnabrück
Das Lisa Wilhelm Quartett eröffnet den Abend. Die Band aus Stuttgart, bestehend aus Lukas Wögler am Tenor Saxofon, Moritz Langmaier am Klavier, Franz Blumenthal am Kontrabass und Schlagzeugerin Lisa Wilhelm spielen moderne, sphärische Musik, die an kühle Abende am Meer erinnert. Bandleaderin Lisa Wilhelm führt ihr Ensemble am Schlagzeug gekonnt durch die eigenen Kompositionen. Unaufgeregt und klar präsentieren sie ihre Musik als gut eingespieltes Team. Auch das Erscheinungsbild im Anzug passt zu der klaren Linie der Band. Pianist Moritz Langmaier verbaut geschickt „THE Lick“ in seinem Solo – ein Running-Gag, der vor allem bei den Musikstudierenden gut ankommt.
Als zweite Band kommt das Luka Kastelic Quintet auf die Bühne. Die Band aus Berlin vereint die unterschiedlichen musikalischen und geographischen Herkünfte der Mitglieder in der gemeinsamen Interpretation der Stücke von Bandleader und Klarinettist Luka Kastelic. Sie verstehen sich gemeinsam als Klangkörper und erzeugen so zurückhaltend energetische, moderne und groovige Musik, die von einer verspielten Atmosphäre in einen gequälten Albtraum umschwenken kann. Mit interessanten Effekten zwischen Klavier und E-Bass, polyphonen Melodien und aufgewühlten Bläsersoli überzeugen Luka Kastelic (Klarinette), Maj Kavšek (Trompete), Chris Sergeant (Bass), Arseny Rykov (Klavier) und Akim Bakulin (Schlagzeug) das Publikum von sich.
Das Luka Kastelic Quintet aus Berlin
Als letzter Act des Abends präsentiert sich die Hamburger Band Bluff. Pianist Tim Scherer leitet mit auflockernden und etwas albernen Ansagen durch das Programm. Bluff zeigt sich als einziger Act an diesem Abend als Bandgefüge, das keinen einzelnen Namen eines Musikers trägt und zudem Kompositionen aller Mitglieder spielt. Auch musikalisch ist das Bandgefühl deutlich zu hören. Die Band wirkt sehr gut aufeinander eingespielt und führt von ruhigen, zurückhaltenden Parts zu wilden, beatigen Ausbrüchen und zurück. Besonders der klare Sound des Trompeters Christian Höhn und die Präzision von Kontrabassist Lucas Kolbe stechen heraus. Auch auffallend: Jan Bernard Zeimetz verliert sich geradezu in seinen Soli am Schlagzeug – im positiven Sinne.
Die Band Bluff aus Hamburg
Nach dem letzten Ton von Bluff zieht sich die Jury zur Beratung zurück. Lange müssen die Bands und das Publikum warten. Offenbar bedarf es bei der Jury einer intensiven Abwägung. Wohl kaum jemand im Raum würde gerne mit den Juroren tauschen. Doch letzten Endes können sie sich einigen und Jurychef Frank Wingold kürt zunächst Lisa Wilhelm feierlich zur Siegerin des Solist*innenpreises. Ihre besondere Fähigkeit ihre Band vom Schlagzeug aus zu leiten und ihr präzises Spiel haben die Jury überzeugt. Der Ensemblepreis geht an Bluff für ein herausragendes Bandgefühl, Tightness im Zusammenspiel und Gleichberechtigung innerhalb der Band und der Präsentation der einzelnen Bandmitglieder.
Der Solist*innenpreis geht an Lisa Wilhelm.Bluff erhalten den Ensemblepreis.
Am 08. Dezember 2022 fand im Blue Note in Osnabrück das Finale des Jungen Deutschen Jazzpreises 2022 statt. Schlagzeugerin Lisa Wilhelm wurde mit dem Solist*innenpreis ausgezeichnet, der Ensemblepreis ging an Bluff.
| Text und Bilder: Anna Suzuki
Viele Menschen fanden sich am 08. Dezember 2022 im Blue Note in Osnabrück zusammen um den drei Bands zu lauschen, die es in die diesjährige Finalrunde des Jungen Deutschen Jazzpreises geschafft haben. Mit dem Jungen Deutschen Jazzpreis Osnabrück schreibt das Institut für Musik der Hochschule Osnabrück (IfM) in diesem Jahr bereits zum achten Mal den Wettbewerb für den Nachwuchs der Jazz-Szene aus. Gesponsert wird der in Preis von der Felicitas und Werner Egerland Stiftung.
Welche der drei jungen Jazzbands am Ende des Abends den mit 3.000 Euro dotierten Ensemblepreis sowie den mit 1.000 Euro dotierten Solist*innenpreis mit nach Hause nehmen durfte, entschied eine Fachjury bestehend aus Hochkarätern der internationalen Jazzszene – ohne Zweifel Juroren, die die Künstler*innen fair zu beurteilen wissen.
Claudia Hartmann – NDR Jazzredaktion
Anton Berthold – Berthold Records Bremen
Joost Lijbaart – Drummer und Bandleader aus Amsterdam
Frank Wingold – Prof. für Jazzgitarre am IfM der Hochschule Osnabrück
Das Lisa Wilhelm Quartett eröffnet den Abend. Die Band aus Stuttgart, bestehend aus Lukas Wögler am Tenor Saxofon, Moritz Langmaier am Klavier, Franz Blumenthal am Kontrabass und Schlagzeugerin Lisa Wilhelm spielen moderne, sphärische Musik, die an kühle Abende am Meer erinnert. Bandleaderin Lisa Wilhelm führt ihr Ensemble am Schlagzeug gekonnt durch die eigenen Kompositionen. Unaufgeregt und klar präsentieren sie ihre Musik als gut eingespieltes Team. Auch das Erscheinungsbild im Anzug passt zu der klaren Linie der Band. Pianist Moritz Langmaier verbaut geschickt „THE Lick“ in seinem Solo – ein Running-Gag, der vor allem bei den Musikstudierenden gut ankommt.
Als zweite Band kommt das Luka Kastelic Quintet auf die Bühne. Die Band aus Berlin vereint die unterschiedlichen musikalischen und geographischen Herkünfte der Mitglieder in der gemeinsamen Interpretation der Stücke von Bandleader und Klarinettist Luka Kastelic. Sie verstehen sich gemeinsam als Klangkörper und erzeugen so zurückhaltend energetische, moderne und groovige Musik, die von einer verspielten Atmosphäre in einen gequälten Albtraum umschwenken kann. Mit interessanten Effekten zwischen Klavier und E-Bass, polyphonen Melodien und aufgewühlten Bläsersoli überzeugen Luka Kastelic (Klarinette), Maj Kavšek (Trompete), Chris Sergeant (Bass), Arseny Rykov (Klavier) und Akim Bakulin (Schlagzeug) das Publikum von sich.
Als letzter Act des Abends präsentiert sich die Hamburger Band Bluff. Pianist Tim Scherer leitet mit auflockernden und etwas albernen Ansagen durch das Programm. Bluff zeigt sich als einziger Act an diesem Abend als Bandgefüge, das keinen einzelnen Namen eines Musikers trägt und zudem Kompositionen aller Mitglieder spielt. Auch musikalisch ist das Bandgefühl deutlich zu hören. Die Band wirkt sehr gut aufeinander eingespielt und führt von ruhigen, zurückhaltenden Parts zu wilden, beatigen Ausbrüchen und zurück. Besonders der klare Sound des Trompeters Christian Höhn und die Präzision von Kontrabassist Lucas Kolbe stechen heraus. Auch auffallend: Jan Bernard Zeimetz verliert sich geradezu in seinen Soli am Schlagzeug – im positiven Sinne.
Nach dem letzten Ton von Bluff zieht sich die Jury zur Beratung zurück. Lange müssen die Bands und das Publikum warten. Offenbar bedarf es bei der Jury einer intensiven Abwägung. Wohl kaum jemand im Raum würde gerne mit den Juroren tauschen. Doch letzten Endes können sie sich einigen und Jurychef Frank Wingold kürt zunächst Lisa Wilhelm feierlich zur Siegerin des Solist*innenpreises. Ihre besondere Fähigkeit ihre Band vom Schlagzeug aus zu leiten und ihr präzises Spiel haben die Jury überzeugt. Der Ensemblepreis geht an Bluff für ein herausragendes Bandgefühl, Tightness im Zusammenspiel und Gleichberechtigung innerhalb der Band und der Präsentation der einzelnen Bandmitglieder.
Herzlichen Glückwunsch!