Konzertberichte

Tourneestart in Osnabrück: Männi und Drei Meter Feldweg im Westwerk

Support-Act Männi zeigt echtes Headliner-Potenzial und auch Drei Meter Feldweg beweisen, dass sie den Dorfpunk der Anfangsjahre hinter sich gelassen haben.

| Text & Bilder: Dana Heuving

Die Fun-Punk Band Drei Meter Feldweg startete am Freitag, den 23. September 2022 ihre Herbsttournee im Osnabrücker Jugendzentrum Westwerk 141. Frisch im Gepäck: ihr neues Album Durak, das die Band jüngst Ende August herausbrachte. Als Support in Osnabrück am Start: Männi.

Lange im Voraus war das Konzert angekündigt. Dennoch entschied ich mich ganz spontan erst am selben Tag, diese Band live anzusehen, die ich vorher nur vom Namen kannte. Eine super Entscheidung, wie sich rausstellte!

Das erste, was mir auffällt, ist der Bühnenaufbau: Keine Amps, dafür viel Licht. Im Laufe des Abends macht sich dies positiv bemerkbar. Der Sound von der Bühne ist anders – besser, als man es im Westwerk gewohnt ist. Der Lichttechniker versteht sein Handwerk, die beeindruckende Lichtshow geht einher mit dem klaren Sound und taucht die Konzerthalle in eine Atmosphäre, die man sonst nur auf großen Bühnen erleben kann.

Starker Support-Act

Die Supportband Männi erwärmen das Publikum nicht nur für Drei Meter Feldweg. Nein, sie heizen die Stimmung so sehr auf, dass nach nicht einmal einem Song schon alle Jacken ausgezogen werden. Männi spielen ausgelassenen Punk, der zum Mitgrölen und Tanzen auffordert. Ich beobachte, wie nicht nur die Fans der ersten Reihe zur Musik abgehen, sondern auch die hintere Ecke der Halle sich rhythmisch zur Musik bewegt. Ganz besonders aufregend ist der Moment, als Männi einer Zuschauerin das unvergessliche Erlebnis bescheren, zu stagediven. Auch mich reißt es mit und ich habe so viel Spaß, wie das letzte Mal vermutlich vor der Pandemie. Während Männi spielen, vergesse ich komplett, dass sie nicht der Headliner des Abends sind. Das Potenzial dazu haben sie auf jeden Fall! Und ich bin wohl nicht die Einzige, die dieser Ansicht ist. In der Umbaupause bildet sich eine große Menschentraube am gut gefüllten Merchstand.

Pogen, tanzen, feiern

Als dann Drei Meter Feldweg im völligen Dunkeln auf die Bühne treten und mit einer spektakulären Lichtshow ihren ersten Song beginnen, können auch die letzten Besuchenden nicht mehr still halten. Ganze vier Konfettikanonen verwandeln die kleine Konzerthalle in ein Meer aus roter Freude. Sowohl Besuchende, als auch Mitarbeitende können der guten Stimmung nicht widerstehen und man sieht die ein oder andere Person textsicher mitsingen und tanzen. Die Band aus der Lüneburger Heide versteht es, das Publikum ordentlich mitzureißen. Es wird gepogt, getanzt, gefeiert.

„Wer den Bandnamen Drei Meter Feldweg hört, befürchtet sicherlich das Schlimmste, doch vom schrammeligen Dorfpunk ihrer Anfangsjahre ist bis auf den Namen nichts mehr übrig.“

Drei Meter Feldweg

Es wird immer heißer im Saal und ich bin froh, dass das Konzert nicht ausverkauft ist. Zwar passen ins Westwerk bis zu 200 Personen, die „nur“ 70 Anwesenden heizen den Saal allerdings schon so sehr auf, dass die Lüftungsanlage kaum hinterherkommt. Möglicherweise muss diese erst noch aus ihrem Coronaschlaf geweckt werden. So oder so: Da der Vorverkauf laut Westwerk eher schleppend verlief, wird der Abend mit 70 Besuchenden kurzerhand als guter Start in die neue Konzertsaison befunden.

Zu Ende des Konzerts bildet sich noch eine Wall of Death. Die Gäst*innen sind dabei so umsichtig, dass alle unversehrt und mit einem Lächeln auf den Lippen die letzte Runde Bier bestellen. Der Abend wird so beendet, wie er auch begann: in allerbester Laune und ansteckender Freude.

www.drei-meter-feldweg.de

www.mnni.de

www.westwerk141.de