Interviews

Auf ein Herrengedeck mit Joga Club

Simon und Daniel von Joga Club erzählen per Video über die Hagener Heimat, Corona und ihre aktuelle Platte Klick Klick Klick.

| Text: Martin Wispel, Bild: Joga Club

Oszillator: Hallo zusammen! Was trinken wir denn heute gemeinsam?
Simon: Also wir haben uns überlegt, ein Getränk zu wählen, das auch in einem Songtext auf unserer neuen Platte vorkommt. In Café Grenzenlos heißt es „Ich bestell was mit Korn. Komm sag mir, was trinkst du“. Und da Korn alleine ja ein bisschen hart wäre, haben wir uns gedacht, wir machen da ein Herrengedeck raus. 
Daniel: Also ich hab Korn!
Simon: Ja heftig. Ich hab keinen da gehabt und jetzt auch keinen besorgt.
Daniel: Hab ich extra gekauft. Trink ich auch alleine zur Not. 
Simon: Ich hab mir aber nen Pfeffi kalt gelegt. 
Daniel: Mhh. Nun gut!

Oszillator: Jetzt wo das geklärt wäre: Was wäre Eure zweite Wahl gewesen
Daniel: Wahrscheinlich nur Bier. Bodenständig.
Simon: Ja. Oder Mexikaner vielleicht. Gin Tonic trink ich auch ganz gerne. Sowas.
Daniel: Gin hätte es auch fast in ein Lied geschafft. Haben wir dann aber doch rausgeschmissen. 

Oszillator: Warum das?
Daniel: Bei dem Lied Vorher haben wir verschiedene Zeilen gesammelt, was man noch alles tun möchte, bevor man stirbt. Da war eine Zeile „Vorher trink ich Gin unterm Regenschirm“. Die haben wir dann aber abgewandelt in „Vorher mach ich Platz unterm Regenschirm“. Das fanden wir schöner. 

Oszillator: Mögt Ihr euch vielleicht kurz vorstellen? Wer seid Ihr und was macht Ihr so?
Daniel: Wir sind die Band Joga Club und machen seit mittlerweile zehn Jahren Musik – seit mehr als zehn Jahren genaugenommen. Wir haben unseren Proberaum in Hagen und vier von fünf Bandmitgliedern sind auch ursprüngliche Hagener. Und in diesem Fall hier heute musst du mit Gitarrist und Trommler Vorlieb nehmen: Daniel und Simon.

Oszillator: Wie geht’s Euch im Moment?
Simon: Mhh. Also die ganze Corona-Situation gerade kracht bei uns genau in die Album-Veröffentlichung rein. Das hat uns natürlich den ein oder anderen Strich durch die Rechnung gemacht bei den Dingen, die wir vorhatten. Unter anderem zum Beispiel ein großes Album-Release-Konzert bei Stock in Hagen und ein Konzert in Köln. Das mussten wir leider alles absagen. War natürlich extrem schade. Ich finde aber wir haben trotzdem die ganze Zeit jetzt das Beste draus gemacht. Wir haben zum Beispiel ein Musik-Video veröffentlicht, wo jeder seinen Part zu Hause im eigenen Wohnzimmer eingespielt hat und haben das dann zusammengeschnitten. So weit es halt ging, haben wir uns dann eben übers Web gesehen.
Daniel: Eigentlich geht’s uns gut. Die Bandsache nervt halt. Aber wir haben auch noch ein paar weitere Ideen, die wir kreativ von zu Hause aus umsetzen können. Wir wollen noch ein weiteres Video drehen, mit gesplittetem Screen. Was auch noch spannend wird: Wir schreiben jetzt ein Lied, wo jeder einen Teil übernehmen darf. Henning hat das Schlagzeug gerade fertig gemacht, jetzt darf Dominik die Akkorde bestimmen und so weiter. Das ist gerade so ein neues Projekt, wo wir sehr gespannt sind, was da rauskommt. 

Oszillator: Wie funktioniert das Songwriting sonst bei Euch?
Daniel: Eigentlich auch viel auf Distanz in letzter Zeit, da wir nicht so viele Proben hatten. Meistens kommt einer mit ner Idee – zuletzt waren das häufig Simon oder ich – und dann basteln wir gemeinsam daran weiter. Weil wir jetzt weniger Probetermine hatten und über Köln, Düsseldorf und Osnabrück ja auch ein bisschen verteilt sind, produzieren wir auch oft vor. Das heißt ich nehme meinen Part in Köln auf, Rethi singt dann in Osnabrück was drüber oder Simon fährt nach Köln, um was einzuspielen. Das Digitale hilft uns da schon sehr – gerade wenn man so verteilt lebt. 

Oszillator: Bei den Videos habt ihr zuletzt ne ganz gute Schlagzahl vorgelegt. Im Februar seid Ihr mit einem Clip zu Tauben gestartet, Anfang März kam einer zu Blinkende Schuhe. Im selben Monat gab’s dann noch ein Video zum Album-Opener Zehn Jahre und im April zum Song Vorher ein selbst zusammengebautes Video aus Euren Wohnzimmern. Geht das in dem Tempo weiter?
Daniel: Ich finde ja!
Simon: Eigentlich war die ursprüngliche Idee, dass wir zu jedem Lied ein Video machen. 
Daniel: Die Idee steht. Wir haben auch schon zu jedem Lied eine konkrete Video-Idee. 

Oszillator: Sieben Stück dann noch?
Daniel: Ja, schaffen wir! Wir haben halt kein Budget mehr. Die Videos werden ab jetzt immer billiger. Aber klar, ich finde das gut. Bands bringen immer mehr Low-Budget-Sachen raus oder Lyric-Videos. Ich find das cool und hab da Spaß dran. Mal gucken. Jetzt durch Corona ist das natürlich alles ein bisschen ausgebremst. 
Simon: Es gab auch mal den Plan, dass jeder zu einem Song die Video-Patenschaft übernimmt und sich ein Konzept ausdenkt. Das Zehn Jahre-Video war Daniels und Hennings Idee. Ich hatte eigentlich die Patenschaft zu Vorher übernommen, hatte aber dafür nur eine Szene im Kasten. Die ist dann aber auch im Video gelandet. Zu der Zeile „Vorher muss ich feiern in Bremen“ bin ich extra nach Borgloh gefahren, weil das auch mit B anfängt und zwei Silben hat. Da hab mich mit so einer Partykanone am Ortseingang hingestellt und hab das Ding abgefeuert. Der Rest allerdings ist dann gezwungenermaßen zu Hause in unseren Wohnzimmern entstanden. 

Oszillator: Im Matratzen-Video-Song Tauben geht es um Heimat. Was bedeutet denn Heimat für Euch? Und wieso spielt das überhaupt eine Rolle?
Daniel: Ich fand das in dem Lied genau spannend, sich darüber Gedanken zu machen, was Heimat heißt. Ich hoffe, dass es rüberkommt, dass in dem Lied der Begriff Heimat ein bisschen zurück auf den Boden geholt werden soll. Neben „Heimat ist, wo unsere Matratze liegt, sagst du“, lautet eine zweite Zeile „Heimat ist das, was man Heimat sein lässt, sagst du“. Heimat kann also theoretisch alles und beliebig sein. Ich hätte sogar noch politischere Zeilen gehabt, nämlich „Heimat ist nur ein Wort, nur ein Mysterium, sagst du“ oder „Heimat braucht kein eigenes Ministerium, sagst du“. Aber das wäre mir dann ein bisschen zu sehr technisch geworden, auch wenn es ein schöner Diss gegen Horst Seehofer gewesen wäre. 

Oszillator: Du bist hauptverantwortlich für die Texte, Daniel?
Daniel: Auf diesem Album habe die meisten Texte ich geschrieben, ja. Simon und ich haben dieses mal aber auch ziemlich viel gemeinschaftlich getextet. 
Simon: Rethi hat auch immer viel Output, das geht allerdings momentan eher in die Metall- und Inkasso-Richtung. Außerdem ist er gerade Vater geworden, da ist er viel anderweitig eingespannt. Bei den Alben vorher hat Rethi aber auch viele Texte geschrieben. 

Oszillator: Zurück zur Heimat! Was hat für Euch Musik mit Heimat zu tun?
Simon: Das kommt natürlich darauf an, was man in dem Song verarbeitet. Wenn man über Gefühle singt, hat das nicht unbedingt direkt etwas mit einem bestimmten Ort zu tun. Aber es gibt ja durchaus Songs von Künstlern, wo auch ganz konkret Städte oder Straßen besungen werden. Oder es gibt auch Musik, die ganz eindeutig mit bestimmten Orten oder Regionen verbunden ist Jodeln zum Beispiel. Da ist irgendwie klar, dass das aus den Bergen kommt. Weiß ich nicht. Manche Musik hat mit Sicherheit etwas mit dem Ort zu tun, wo sie herkommt. Es gibt ja sogar den Begriff Heimatmusik. Bei uns trifft das glaube ich eher nicht zu. 

Oszillator: Aber Joga Club und Hagen a.T.W. Das ist doch schon eine recht enge Verbindung, oder?
Daniel: Erstmal ist unser Proberaum da. In der Ursprungsbesetzung waren wir auch fünf Hagener und wir kannten uns schon lange vorher. Dazu kommen viele schöne Auftritte. Die Verknüpfung ist also schon da. 

Oszillator: In Euren Anfangsjahren habt Ihr ganze Heerscharen weiblicher Hagener Teenager zu Euren Konzerten bei Stocks gelockt, so erzählt man sich. Wie sieht das heute aus?
Simon: Whaat?
Daniel: Ich würde behaupten, das stimmt gar nicht. Allerdings ist unser Publikum schon deutlich älter geworden, das muss man zugeben. Wobei es auch früher sehr gemischt war. Es gibt viele, die schon sehr lange bei einer Reihe von Konzerten immer wieder dabei waren. 

Oszillator: Warum macht ihr überhaupt Musik?
Simon: Puh. Weil es das ist, was ich am besten kann. Mein gottgegebenes Talent, sozusagen. Ne im Ernst: Es ist ja auch irgendwie eine Ausdrucksform. Ich kann da viel drin verarbeiten und mir von der Seele schreiben in den Texten. Die Musik selber fließt eigentlich so raus. Da bin ich in der glücklichen Situation, dass ich sagen kann, dass das in mir ist. Daniel, sag du mal was. Vielleicht fällt dir noch was besseres ein. 
Daniel: Ich finde, Musik ist auch etwas, was mich selbst als Hörer immer schon glücklich gemacht hat. Egal ob im Ruhigen oder auch beim Tanzen. Das dann selber zu machen, ist eine ganz neue Ebene. Beim Musik machen gibt es ein paar magischen Momente und Phasen. Zum Beispiel wenn man als Band einen Song zum ersten Mal gemeinsam spielt. Oder wenn eine Aufnahme im Studio entsteht und sich mehr und mehr zusammensetzt. Auch bei oder nach einem gutem Auftritt. Es gibt einfach so ein paar Flash-Momente. 
Simon: Ja, das stimmt. Das ist natürlich einer der Hauptgründe, Musik zu machen. Wenn wir proben, gehe ich da jedes mal schon mit Freude im Bauch hin. Selbst das Üben und Schreiben macht schon wahnsinnig Spaß. Die Auftritte sind dann noch einmal etwas ganz anderes. Wenn wir uns danach wieder zusammenfinden und es war ein guter Gig, dann schweißt das auch irgendwie zusammen. 

Oszillator: In welche Genre-Schublade würdet Ihr euch stecken?
Simon: Pop!
Daniel: Ja. 
Simon: Oder? Gitarren-Pop. 
Daniel: Wir haben uns eigentlich immer mit Pop belabelt. Auch einfach, um uns so ein bisschen breit aufzustellen. Nach dem Motto: Da kann von Klavier-Ballade bis rockig alles kommen. Jetzt haben wir allerdings auch immer öfter mit dem Begriff Indie hantiert. Ich finde, man darf sich mit dem Label schon auch ein bisschen von Mark Forster unterscheiden. Allerdings ist es von unserer Herangehensweise und von den Melodien her schon poppig. 

Oszillator: Zwei persönliche Hör-Eindrücke von mir: Wochen rückwärts erinnert mich vom Beat her an Franz Ferdinand. Sticker könnte auch aus der Feder von Von wegen Lisbeth stammen. Teilt ihr diese Beobachtung oder ist das völlig daneben?
Daniel: Also die erste Aussage ist ein Volltreffer. Wochen rückwärts haben wir erst als ganz ruhiges Lied geschrieben und es war zäh und hat irgendwie keinen Spaß gemacht. Und dann meinte einer im Proberaum „Komm lass das mal spielen wie Franz Ferdinand“. Und dann haben wir das gemacht. Bei Sticker haben wir selber eher an Mia gedacht. Aber Von wegen Lisbet finde ich auch einen guten Vergleich. Wir haben in der Playlist Zutaten KLICK KLICK KLICK alle Bands aufgelistet, die als Referenzen und Inspirationen im Entstehungsprozess des Albums eine Rolle gespielt haben. Falls es wen interessiert, kann man da mal reinhören. Wir haben an ganz vielen Stellen gesagt, der Gesangseffekt soll so sein wie zum Beispiel bei John Lennon. Oder hier wäre es jetzt cool, so eine Chorus-Gitarre wie bei Drangsal zu haben. Solche Referenzen oder Bezüge haben wir schon recht viele. Klar, so läuft Pop-Musik. Das ist jetzt keine Neuerfindung der Musik, sondern ganz viel mit Bezug. 

Oszillator: Ihr habt mit Joga Club kürzlich Eure vierte Platte mit dem Namen Klick Klick Klick rausgebracht. Möchtet Ihr ein paar Sätze zu der Platte erzählen?
Simon: Also ich bin total zufrieden mit dem Schlagzeug-Sound. Weil ich endlich das Schlagzeug von meinem Onkel Norbert spiele und das klingt einfach viel besser als alle anderen. Von meinem Schlagzeughocker aus kann ich also sagen, dass ich selten so zufrieden gewesen bin mit dem Sound, wie dieses mal. 
Daniel: Ich finde, wir sind dieses mal etwas stilsicherer in eine Richtung gegangen. Früher haben wir so fünf Schubladen gleichzeitig auf einem Album aufgemacht und jetzt klingt es zusammenhängender. Eben ein bisschen mehr in die Indie-Richtung. 

Oszillator: Lass es regnen!, Mosaik Musik, Kolibri, Klick Klick Klick. Was sagen Eure Albumtitel über Euch aus?
Daniel: Das wir super kreative Menschen mit tollem Sprachgefühl sind, die die besten Wörter der Welt kennen. Haha, nee! Also inhaltlich kann ich was zur Entstehung sagen. Auf Lass es regnen! waren die Texte irgendwo zwischen schwer melancholisch und sehr optimistisch. Und Lass es regnen! ist eigentlich eher ein Wunsch nach etwas, das eigentlich negativ ist. Mosaik Musik beschreibt vielleicht ganz gut das zusammengesetzte Puzzle aus verschiedenen Musikrichtungen, über die wir eben gesprochen haben. Bei Kolibri haben wir uns gewünscht, dass der Titel etwas Positives, Buntes, Leichtes ausdrückt. Und der Kolibri kam in einem Lied vor. Und jetzt Klick Klick Klick war ein eher schwieriger Namensfindungsprozess. Es gibt halt verschiedene Assoziationen: Die Bilder, die klicken. Die Kamera, die klickt. Oder die Schlagzeug-Sticks, die Maus und so weiter.
Simon: Im Endeffekt sind das, was sich dann durchgesetzt hat und was ich immer damit verbunden habe, die Bilder. Dass sozusagen jedes Lied verschiedene Bilder im Kopf entstehen lässt. Und das Thema Bilder und Foto haben wir dann auch im Artwork aufgegriffen.

Oszillator: Muss hinter allem eigentlich immer eine Intention stecken?
Daniel: Nö. Kurz: Nö! Ich glaube, unsere Liedtexte sind von sehr eindeutig, wo einfach eine Geschichte erzählt wird, bis hin zu teilweise auch etwas offener in der Interpretation. Das Lied Alf zum Beispiel hat den Hintergrund, dass ich Papa geworden bin. Ich habe mich einfach gefreut, dass da ein neuer Mensch in mein Leben so reinkracht, wie ein Außerirdischer. Wir haben das aber bewusst textlich so gehalten, dass es auch auf andere Situationen bezogen werden kann, zum Beispiel eine andere Frau oder ein anderer Mann, der plötzlich in dein Leben tritt. 
Simon: Das ist genau das Bilder-Ding. Ich finde, es muss nicht immer ein konkreter Sinn dahinter stehen. Es reicht, wenn Bilder entstehen. Das muss allerdings nicht immer etwas bedeuten. 
Daniel: Wie gesagt, das reicht von genauen Erzählungen bis hin zu Stimmungen vermitteln. Der Song Nebel zum Beispiel hat eine Tendenz, eine Stimmung. Er vermittelt aber kein Statement oder erzählt keine konkrete Geschichte. 

Oszillator: Ihr habt es eingangs angesprochen: Durch Corona fallen ja gerade Eure Release-Party, weitere Konzerte und Videodrehs vorerst flach. Wie weh tut das?
Daniel: Es ist schon bitter, weil wir extrem viel Zeit und Liebe in das Album und auch in die Vorbereitung der Auftritte gesteckt haben und natürlich auch darauf hin gefiebert haben. Wir sind aber beide insofern in einer relativ entspannten Lage, als das wir die Musik zum Hobby haben. Ich leide mit allen Bands, die gerade auf dem Sprung sind oder davon leben. Und ich leide mit allen kleinen Schuppen, die coole Konzerten ermöglichen und damit irgendwie über die Runden kommen und jetzt massive Probleme bekommen. Für uns ist es eine Zeit, in der wir anders kreativ werden müssen. Aber das schmeißt uns jetzt nicht aus der Bahn. Gerade für kleinere Bands und Läden ist das aber existenziell. Ich hoffe, dass da am Ende nicht einiges auf der Strecke bleibt. 
Simon: Wir sind zum Glück in der Situation, dass wir das alles irgendwie verschieben können. 

Oszillator: Welche Live-Konzerte wolltet Ihr dieses Jahr eigentlich gerne besuchen?
Simon: Aua! Paul McCartney, Rage Against the Machine und Tocotronic.
Daniel: Bei mir Wanda auf jeden Fall. Das wäre schon gewesen. Und jetzt drücke ich die Daumen, dass das Ärzte-Konzert im November vielleicht noch stattfinden wird. 
Simon: Ach und bei mir The Screenshots noch. 

Oszillator: Und wo soll’s in den nächsten Jahren hingehen mit Joga Club? Gibt es noch geheime Träume?
Simon: Teilzeitstars vielleicht!?
Daniel: Ja! Teilzeitstars, das reicht. Nee, also Träume, die gibt’s. Ich würde auch ganz schön viel Sicherheit dafür opfern, wenn mir jemand sagen würde, es gibt eine reelle Chance, mit Musik das Leben zu bestreiten. Realistischerweise wäre es wahrscheinlich vor zehn Jahren gut gewesen, wenn es da größer geworden wäre. Jetzt mittlerweile wüsste ich gar nicht richtig, wie wir das noch machen sollten. Unsere Hoffnung ist, dass jemand sagt: Ihr könnt halbtags arbeiten und halbtags Rockstar sein. Dann unterschreiben wir. Oder Simon?
Simon: Sofort. Ich sehe mich auch noch in der Lage, komplett auf Rock’n’Roll-Lifestyle umzustellen, wenn’s sein müsste. 

Oszillator: Wenn’s sein müsste?
Simon: Nee, würde ich auch machen. Sofort. 

Oszillator: Habt ihr noch was, das euch unter den Nägeln brennt? 
Daniel: Nein, ich nicht. Möchtest du noch jemanden grüßen, Simon?
Simon: Ja, meinen Onkel Norbert. 

Oszillator: Also wenn Ihr nichts mehr habt. Ich wäre dann auch soweit durch. 
Daniel: Sehr gut, dann können wir ab jetzt offen reden. 
Simon: Was war den das für ein Quatsch, mit keine Mädels damals, Daniel? Das war ja ne glatte Lüge. 

Oszillator: Ihr habt abschließend die Möglichkeit zu beichten!
Daniel: Was meinst Du Simon? Diese Frage, mit den weiblichen Teenies damals bei Stock auf’m Saal?
Simon: Ja, also es gibt ja sogar noch ein ganz altes Veranstaltungsplakat im Proberaum, wo ein Teil der Bühne zu sehen ist und ein Teil des Publikums. Und da stehen doch in er ersten Reihe ausschließlich Mädels. Also ich hab das auch so in Erinnerung, dass da viele Hagener Herzen geschmolzen sind. 
Daniel: Wahrscheinlich standen die alle auf Hennings Seite, dass ich das nicht gesehen habe. Und bei mir standen ausschließlich besoffene Zeltlagerjungs. 

(Ursprünglich erschienen auf www.kloz-blog.de im Juni 2020)

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