Konzertberichte Szene-News

Vier Bands im Lauten Speicher

Konzertbericht: Calling Orion, Lichterfeld, The Livelines & Elektro Strothmann

| Text, Bild & Video: Marco Unkaputtbar

Anlass des Konzertes im Lauten Speicher am 06.04.24 waren zwei Geburtstage und Geburtstagsfeiern mit Livemusik sind immer besser. Ich habe das vor ein paar Jährchen auch schon gemacht und ziemlich schön in Erinnerung! Tatsächlich stand da ebenfalls Tigeryouth auf dem Plakat – aber solo. Zusammen mit Sohrāb Osiris, der mal bei Jimmy Kafka das Mikrofon zerbrüllte und wunderbare eigene Stücke in petto hat. Alles nur zu empfehlen und Grüße gehen raus!

Leider fiel die Kapelle am besagten Abend krankheitsbedingt aus, gute Genesung an dieser Stelle und so sprangen kurzfristig Calling Orion ein. Da ich aber privat verhindert war, habe ich die Band komplett verpasst. Ende der Story.

Während also Lichterfeld ihr Set aufbauten, war es für mich das erste Mal im Lauten Speicher. Ich bin sonst im wöchentlichen Rhythmus ein paar Stockwerke weiter oben anzutreffen. Neben den Bands war ich also auch auf die Akustik im Raum gespannt. Lichterfeld habe ich im Laufe ihrer noch sehr jungen Bandgeschichte schon ein paar mal gesehen, und die Band wird immer ein kleines bisschen besser.

Die Chemie untereinander scheint zu stimmen, das merkt man auch wenn man die fünf auf der Bühne sieht – aber eben auch davor, dahinter und wenn man dazwischen ein paar Worte mit Ihnen wechselt. Mit St. Nimmerlein gab’s auch eine Premiere und was fällt auf? Die Songs von heute unterscheiden sich in Struktur, Aufmachung und Gewand von den ersten Werken. Wobei da natürlich auch schon ein paar gute Ohrwürmer dabei waren, diese auch bleiben und möchte damit einfach nur sagen: Der Band geht’s gut. Sie ist im Prozess. Ich bin gespannt wohin die Reise noch geht!

Dass selbst sogar Bassist Fabi sich plötzlich auf der Bühne bewegt, trau dich ruhig mein Lieber, liegt wohl an der gewonnenen Sicherheit. Vielleicht schunkelt ja Tom auch irgendwann mal mit und wenn nicht, alles cool. Die Band macht nach wie vor Spaß und wer Lichterfeld noch nicht live gesehen hat, der hat zum Beispiel auf der diesjährigen MaiwocheBühne am Herrenteichswall, 14.05.24, 19:30 Uhr in Osnabrück die Chance dazu. Ein paar Tage vorher sind Sie zusammen mit den großartigen Shoreline aus Münster im Osnabrücker Westwerk, 02.05.24.

Als dritte von vier Bands bestiegen The Livelines die kleine feine Bühne an diesem Abend. Im Osnabrücker Raum habe ich von der Band bereits gehört, gelesen und vom ausverkauften JAK 2023 in der Kleinen Freiheit gehört. Das diesjährige JAK ist im übrigen schon geplant, 13.12.24 in der Lagerhalle.

Da ich die junge, 2017 gegründete Band noch nie live gesehen habe, wollte ich wissen was die so können. Auf Streamingplattformen hatte ich vorab ein wenig reingehört. Da war ich von der krass guten und glatten Produktion erstaunt. Zugegeben, hat mich nicht vom Hocker gehauen und vielleicht habe ich das „roh“ zwischen „Pop, Rock und Hardrock“ auch einfach nicht hören können. Live ist es ja meist anders.

Aber anders trifft es in diesem Fall ganz gut, denn so sprang der Funke ehrlich gesagt gar nicht über. Es mag mit Sicherheit auch an der PA gelegen haben, aber der Sound aus’m Netz war live kein Match. Es kann schon einiges hinten überfallen, wenn die Songs eine Spur zu dick aufgenommen wurden.

Über allem flogen jedoch die Vocals der beiden Sängerinnen, Hut ab und schöne kraftvolle Stimmen! Ehrlich. Weitere positive Sätze werden mir aber schwer fallen. Den Gitarristen und Bassisten fand ich eine Spur zu drüber, bzw. wirkten sie in meiner Wahrnehmung gekünstelt. No offense! Wie immer, selbst ein Bild machen und anschauen. Ende April und Anfang Mai ist die Band auf einer kurzen Tour und später im Monat ebenfalls auf der Maiwoche OsnabrückBühne an der Georgstraße, 11.05.24, 21:50 Uhr!

Zu guter Letzt an diesem Abend: Elektro Strothmann. „Laptop Pop/Punk mit Sprechgesang. Minimalistische Beats treffen auf konsequente Antihaltung mit Herz.“ Ich muss dazu eigentlich kaum noch was sagen. Ich mag Punk, Pop durchaus auch und Antihaltung samt Herz find ich schön. Schon häufiger Live gesehen und immer wieder die reinste Freude. Seine Art die Songs „tänzerisch“ darzubieten ist schmeichelnd schön und gleichzeitig treffen die Zeilen oft meinen Nerv, siehe Video.

Manchmal weiß ich gar nicht welchen Nerv er mit manchen Songs treffen möchte, aber abgeholt werde ich trotzdem. Ich bekomme einfach stets gute Laune, höre ihm gerne zu und bin Fan. So auch an diesem Abend! Wobei die gute Laune oft nicht in den Texten wiederzufinden ist.

Auch die, die anfänglich verwirrt sind von dem was da passiert holt er irgendwann ab, habe ich erlebt! Kein Witz. No joke und ab dafür. Irgendwie so. Er kann es besser. Irre aber wahr, gibt’s auch live auf der Maiwoche. Am 19.05.24 an der Georgstraße, 22:00 Uhr.

Da so oft in dem Bericht erwähnt: das komplette Programm der diesjährigen 50. Maiwoche in Osnabrück!